E-Book Kapitel 3 Gottes Wirken die Frage WARUM - gibteseinengott

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Warum?
Wenn ich so zurück schaue, stelle ich mir tatsächlich die Frage warum, warum wollte ich damals nicht in die Gemeinde gehen? War es wirklich der damalige Prediger, der mich nach meinen Namen fragte trotz das ich schon Jahre lange in die selbe Gemeinde ging? Oder war es für mich eher mehr die Qual für mich dort hin zu gehen? Kann es sein, dass ich keine Beziehung mit Gott hatte? Kann man überhaupt schon mit 12 Jahren eine Beziehung mit Gott haben?



Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass man in diesem Alter wirklich eigenständig eine Beziehung zu Gott aufbauen kann.

Gerade mit 12 Jahren beginnen sich viele Dinge zu verändern. Der Körper selbst verändert sich, Hormone werden zur Herausforderung, und man muss Entscheidungen treffen: Was mache ich in der Zukunft? Gehe ich weiter zur Schule oder beginne ich eine Ausbildung? Kinder haben ab diesem Alter Verwantwortung zu tragen, wofür sie in Wirklichkeit noch etwas zu schwach sind, zumindest die meisten davon.

All diese Veränderungen können wir als Kinder in Wirklichkeit nicht alleine bewältigen. Doch leider passiert es oft, dass Eltern gerade in diesem Alter nicht genügend Unterstützung geben. Sie sitzen zu selten mit ihren Kindern am Tisch, beraten sie zu wenig und lassen sie mit ihren Fragen und Unsicherheiten allein. Oft liegt das daran, dass Kinder sich in diesem Alter von ihren Eltern zurückziehen – selbst wenn sie in Wahrheit die Nähe und Unterstützung ihrer Eltern suchen.

In dieser Phase beginnen Kinder, sich von ihren Eltern abzukoppeln, weil sie glauben, alles besser zu wissen und zu können. Doch in Wirklichkeit brauchen sie noch sehr viel Hilfe und Unterstützung. Kinder wollen sich das oft nicht eingestehen, und genau diese Zeit ist sowohl für Kinder als auch für Eltern besonders herausfordernd. Eltern dürfen sich in dieser Phase nicht zurückziehen. Sie sollten versuchen, mit Geduld und Freundlichkeit ins Leben ihrer Kinder zu treten, sie nicht allein zu lassen – vor allem bei Entscheidungen, die langfristige Auswirkungen haben können.

Welchen Tipp würde ich heute meinen Eltern im Nachhinein geben, damit ich in der Gemeinde geblieben wäre?
Verlasst niemals die Gemeinde selbst, denn eure Kinder brauchen euch dort. Achtet auf eure Kinder, auch wenn es in der Ortsgemeinde einmal nicht gut läuft. Haltet durch – nicht nur für euch, sondern vor allem für eure Kinder. Sie werden es euch eines Tages danken, wenn sie die Gemeinde nicht verlassen haben. Nehmt eure Kinder an die Hand, führt sie nicht nur zu Jesus, sondern begleitet sie täglich auf diesem Weg.

Bei mir war es leider anders. Meine Eltern hatten immer wieder Konflikte in und mit der Gemeinde – bis heute. Es ist allein Gottes Gnade, dass ich den Weg zurückgefunden habe. Aber das lag nicht daran, dass meine Eltern in die Gemeinde gingen oder nicht. Es lag daran, dass ich persönlich eine Entscheidung gegen Jesus getroffen hatte. Es fiel mir leichter, die Gemeinde zu verlassen, doch diese falsche Entscheidung habe ich selbst getroffen – und ich musste auch selbst die Konsequenzen dafür tragen.

Trotz der vielen Male, in denen ich mich von Jesu Hand losgerissen habe, hat er mich nie losgelassen. Er hat meine Entscheidungen zugelassen, aber im Nachhinein war er immer bei mir, bis ich schließlich wieder nach Hause kam.

Wir können viele Menschen für die Schuld verantwortlich machen, wenn wir selbst oder unsere Kinder die Gemeinde verlassen. Doch in Wirklichkeit sind das oft nur Ausreden, um der Wahrheit auszuweichen: Die Verantwortung beginnt bei uns selbst.
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